Vision
statt Traum
Wer
hat diesen Traum nicht auch schon gehabt? In jungen Jahren hart
arbeiten und sich dann mit 50
zu Ruhe setzen. Selbstverständlich gibt es diese erfolgreichen,
zielstrebigen Unternehmer, denen es tatsächlich gelingt, sich diesen
Wunsch zu erfüllen. Die es schaffen ihr Unternehmen an einen
Erwerber zu veräußern und sich dann ins Privatleben zurückzuziehen.
Doch
seien wir ehrlich! Wem
gelingt es schon. Es
wird sich immer nur um Ausnahmefälle handeln, die auch dann
besonders in den Medien herausgestellt werden.
Aber
woran scheitert es dann?
Sich
vorzeitig mit einem guten Vermögen aus dem Berufsleben
zurückzuziehen, heißt sein gestecktes Ziel - nämlich Ruhestand mit
50 – gradlinig zu verfolgen.Das Ziel muss mehr sein als ein schöner
Traum. Es muss eine Vision sein, für die es sich lohnt zu arbeiten
und zu leben.
Das
Ziel muss aber auch messbar sein, es muss in Unterziele einteilbar
sein und es sind dafür geeignete Schritte zu unternehmen, damit das
Ziel erreichbar ist.
Was
bedeutet dieses Ziel für einen jungen Unternehmer, der gerade sein
Unternehmen aufbaut? Er muss sich mit Fragen der
Unternehmensnachfolge und der Vermögenssicherung beschäftigen.
Das
heißt, obwohl er sich erst am Anfang seiner Unternehmerlaufbahn
befindet, muss er sich um das Ende seiner Unternehmerkarriere
kümmern. Welche Konsequenzen ergeben sich für seine
Unternehmertätigkeit aus seinem ehrgeizigen Ziel? Welche
Konsequenzen ergeben sich daraus für sein Leben nach dem Rückzug
aus dem Unternehmensdasein?
Für
die Zeit nach dem Rückzug ist notwendig, dass der Unternehmer
ausreichend Einnahmen und Einkünfte hat um seinen Lebensunterhalt zu
bestreiten und seine Ziele und Wünsche zu erreichen und zu erfüllen.
Weiterhin
ist aber der weitere Lebenssinn gefragt, worin soll er bestehen?
Womit will und soll sich unser Unternehmer jetzt beschäftigen?
Wenn
diese Fragen aufgeworfen und vielleicht auch schon beantwortet worden
sind, kommen die weiteren und genau so wichtigen Fragen, welche
Schritte sind zu tun, um nicht mehr im Unternehmen für seine
finanziellen Ziele zu arbeiten, um etwas anderes zu tun als
unternehmerisch zu wirken?
Verdient
der Unternehmer während seiner aktiven Zeit so viel, dass er seinen
späteren Lebensunterhalt damit bestreiten kann? Oder ist er auf eine
ertragsbringende Veräußerung seines Unternehmens angewiesen? Wer
wird sein Nachfolger als Unternehmer? Ist der Nachfolger bereit einen
hohen Preis für das Unternehmen zu entrichten?
Kann
das Unternehmen auch ohne seinen bisherigen Chef weiter arbeiten?
Dies
sind alles Fragen, die geklärt werden müssen, nicht durch abstrakte
Beantwortung, sondern durch Einleitung kleiner Schritte, durch
Umsetzung diverser Maßnahmen.
Zu
beantworten sind die Fragen nach dem später benötigten
Kapitalbedarf und die Frage, wie dieser aufzubringen ist. Das heißt
sowohl eine Finanzplanung, die einen vernünftigen Vermögensaufbau
erreichen soll, als auch den Werteerhalt und Werterhöhung im
Unternehmen bewerkstelligen soll ist gefragt. Wenn der Wert des
Betriebsvermögens bei der Altersplanung eine gewichtige Rolle
spielen soll, so ist die alte Regel von Angebot und Nachfrage auf dem
Markt(hier Unternehmensmarkt) heranzuziehen. Wenn das Spiel der
Kräfte auf dem Markt gelten soll, dann bedarf es eines
verkauffähigen Produktes- nämlich ein verkauffähiges Unternehmen –
und es werden Nachfrager(also Nachfolger) für das Unternehmen
gesucht.
Unser
Unternehmer muss sich also rechtzeitig die Frage stellen, wo er zu
dem Zeitpunkt, wo er aus dem Unternehmen ausscheidet einen Nachfolger
finden kann. Ist dann in der Familie ein Nachfolger vorhanden, der
sämtliche notwendigen Qualitäten, angefangen vom Alter bis zu den
nötigen Qualifikationen besitzt? Ist dieser Nachfolger auch in der
Lage das notwendige Kapital für den Senior aufzubringen? Oder ist
ganz wo anders zu suchen? Auf
jeden Fall gilt, es kann mit der Nachfolgesuche nicht früh genung
angefangen werden.
Gleichzeitig
sind alle Maßnahmen anzustreben, die das Unternehmens erfolgreich
machen, nicht nur um hohe Einnahmen für den Unternehmer zu
erreichen, sondern auch um einen möglichst hohen Unternehmenswert zu
erzielen. Auch vernünftige Regelungen zum Wissenstransfer und
zurVertetung und Erhalt der Entscheidungsbefugnis sind zu treffen.
Es
reicht nicht aus, einen Traum vom Ausscheiden zu haben, sondern es
sind auch eine Menge an Entscheidungen zu treffen, damit das Ziel
erreicht werden kann.
Nur so unterscheidet sich ein Traum von einer Vision.
Bernd
Nielsen
Unternehmens-
und Vermögensnachfolge
Turnierstieg
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